Marken,- freie- oder Selbsthilfewerkstatt – selbst ist der Schrauber

Sobald der Kostenvoranschlag von der Werkstatt ins Haus flattert, folgt der Schock und dieser sitzt tief. Denn es spielt keine Rolle ob Zahnriemen, Bremsen, Kupplung oder Wasserpumpe – schnell sind einige Hundert Euro fällig. Die Autobesitzer, die nach einer kostengünstigen Alternative suchen, die haben nur zwei Möglichkeiten: Sie legen selbst Hand an oder suchen nach einer günstigeren Werkstatt. Unter Umständen ist beides nicht einfach.

Die Markenwerkstatt oder die freie Werkstatt

Besonders wenn es sich um ein älteres Modell handelt, liegt es nah, dass auf den teuren Markenservice zu verzichten und sich für eine freie Autowerkstatt zu entscheiden. Es gibt einige wichtige Kriterien, die aufzeigen, in welchen Fällen eine freie Werkstatt, also eine die nicht an einen Hersteller gebunden ist, sinnvoller ist.

Dreht es sich um Dinge wie einen Ölwechsel, einen Lackschaden, den Auspuff oder die Achse, dann ist eine freie Werkstatt empfehlenswert. Doch bei einem Motorschaden, einem Unfall oder bei Problemen mit der Elektronik empfiehlt es sich, die Markenwerkstatt aufzusuchen. Dies gilt auch, wenn das Fahrzeug noch unter Garantie fällt.

Freie WerkstattVertrags (Marken-)Werkstatt
MotorschadenNutzfahrzeuge ab 5 Jahre
Kein Wiederverkauf geplant.
Garantiefälle
Wiederverkauf
UnfälleNutzfahrzeuge ab 5 JahreGarantiefall
ElektronikZentralverriegelung
Fensteröffner
Radio
Garantiefall
Sitzheizung
Klimaanlage
VorteileGünstig, da nicht an Hersteller gebunden.
Individuell – Fahrzeughalter kann eigene, oft günstigere Ersatzteile mitbringen und einbauen lassen bspw. Reifen.
Verfügbar – es existieren viele freie Werkstätten und in ländlichen Gebieten ist die Anfahrt oft kürzer.
Spezialisierung – verfügt über das bessere technische Know-how und kennt die Probleme der jeweiligen Modelle.
Know-how – eine bessere technische Ausrüstung ist vorhanden und aufwendige Diagnosen können durchgeführt werden.
Garantie- nach Ablauf der Garantie gibt es oft Kulanzdienstleistungen, die nur in Vertragswerkstätten gelten.

Selbst ist der Mann – Selbsthilfewerkstätten nehmen Fahrt auf

selbst reparieren
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Nicht jeder Autobesitzer verfügt über einen Platz bzw. eine Garage, in der eine der vielfach angebotenen Hebebühnen für den privaten Gebrauch eingebaut werden können. In dem Fall bieten sich die sogenannten Selbsthilfewerkstätten an. Hier stellt sich eine wichtige Frage: Ist es sicher dort an seinem Fahrzeug selbst zu schrauben? Kann der Laie im Anschluss ganz beruhigt mit seinem Auto losfahren? Über welche Kenntnisse sollte verfügt werden, bevor die Hebebühne dort genutzt wird? Und besonders wichtig: Ist es am Ende tatsächlich günstiger?

Die Experten sind er Meinung, dass die Selbsthilfewerkstätten eine wichtige Reparaturmöglichkeit geht. Besonders gern werden diese von Mitarbeitern aus dem KFZ-Gewerbe genutzt, aber auch von Motorsportlern und Oldtimer-Fans mit Sachverstand.

Eines ist sicher: Wer selbst Hand anlegt, für den wird es günstiger, allerdings muss dafür Geschick, Geduld und Fachkenntnis mitgebracht werden. Ist das geeignete Werkzeug vorhanden, dann können selbst an modernen Fahrzeugen (fast) alle Reparaturen in Eigenleistung durchgeführt werden. IN den Selbsthilfewerkstätten gibt es nicht nur Unterstützung, sondern auch Werkzeuge gegen eine moderate Nutzungsgebühr. Betreut werden diese Werkstätten, die sich einer immer größeren Beliebtheit erfreuen, von einem KFZ-Meister.

Je nach professioneller Perspektive teilen sich jedoch die Lager, wenn es darum geht, ob es tatsächlich möglich ist, alles selbst zu reparieren, was technisch möglich ist. In der Regel warnen Automobilclubs und Versicherungen vor sicherheitsrelevanten Reparaturen, wie bspw. den Bremsen. Denn wird nach einem Unfall nachgewiesen, dass das Versagen aufgrund einer unfachmännischen Bremsenreparatur zurückzuführen ist, dann droht damit unmittelbar der Verlust des Versicherungsschutzes.

Welche Reparaturen können problemlos selbst durchgeführt werden?

Ein jeder kann einfache Aufgaben, wie bspw. einen Lackschaden ausbessern oder eine Roststelle bearbeiten, problemlos selbst durchführen. Auch der Austausch von Wischblättern sowie ein Reifenwechsel ist schnell ausgeführt. Ein Blick ins Handbuch hilft, wenn es darum geht die Scheinwerfer auszutauschen, wobei es bei einigen Modellen durchaus kompliziert werden kann.

Geht es darum die Batterie auszutauschen, dann war dies bei den älteren Modellen kein Problem, doch heute handelt es sich dabei um eine komplizierte Angelegenheit. Der Grund ist, dass Fensterheber oder der elektronische Zündschlüssel neu programmiert werden müssen. Aus diesem Grund sollte vorher ein Blick ins Handbuch geworfen oder eben Rat vom Fachmann angenommen werden.

Wann wird besser der Fachmann rangelassen?

Bei Schäden an Stoßdämpfern, der Lenkung oder dem Getriebe, sollte besser eine Fachwerkstatt aufgesucht werden. Diese gilt ebenfalls für die Bremsen – ganz besonders wenn nicht das notwendige Know-how vorhanden ist.

Am Auto „basteln“ als Hobby

Das Sparargument ist für viele Autobesitzer zweitrangig. Denn für sie ist ihr Auto ein persönliches Projekt und bei jeder Reparatur handelt es sich um eine Herausforderung. Eben diese rechtfertigt auch die Anschaffung von teuren und selten benötigten Spezialwerkzeugen. Für sie ist das Auto mehr als ein Gebrauchsgegenstand – sondern es macht ihnen Spaß und es soll möglichst keine Werkstatt von innen sehen.

Der Tipp vom Fachmann

Ein sehr wichtiger Punkt ist die Auswahl des richtigen Werkzeugs. Hier gilt es zuerst zu recherchieren, welche Reparaturen regelmäßig durchgeführt werden sollen und welche Werkzeuge dafür notwendig sind. Zudem sollte nicht das erst beste Werkzeug gekauft werden und daher ist es besonders Einsteigern zu empfehlen eine Selbsthilfewerkstatt aufzusuchen, da dort alle notwendigen Werkzeuge vorhanden sind.

Zu guter Letzt gilt es sich zu merken, dass die Sicherheit stets vorgeht. Daher sollte sich niemand ausschließlich auf die Anleitungen im Internet verlassen.

Erstes Beitragsbild von Simon auf Pixabay