Tests von Automobilzulieferern haben ergeben, dass bei knapp einem Drittel aller Fahrzeiten die Kraft des Motors nicht benötigt wird. Während dieser Zeit kann das Fahrzeug „segeln“, das heißt seinen Motor abschalten. Dies hat – je nach Ausprägung – eine Kraftstoffeinsparung von etwa zehn Prozent zur Folge. Dazu gehört insbesondere das Start-Stopp-Segeln, das mit allen Verbrennungsantrieben kombiniert werden kann.
Das Getriebe – Das technische Segeln
Mittels des sogenannten Doppelkupplungsgetriebes ist das Segeln möglich, denn es schaltet selbstständig in den Leerlauf. Das Doppelkupplungsgetriebe besteht aus zwei Teilgetrieben und zwei Kupplungen. Es lässt sich daher am besten als automatisiertes Schaltgetriebe bezeichnen, denn es ist kein Automatikgetriebe. Ein Teilbereich des Getriebes schaltet die ungeraden Gänge, der andere Bereich wiederum die geraden Gänge. Der Gangwechsel erfolgt damit nahtlos und ohne Zugkraftunterbrechung. Doppelkupplungsgetriebe sind sparsam, sportlich und lassen sich komfortabel fahren.
Das Doppelkupplungsgetriebe schaltet in den Leerlauf, sobald der Fahrer kein Gas mehr gibt. Im Leerlaufbetrieb verbraucht das Fahrzeug allerdings weiterhin Kraftstoff. Start-Stopp-Systeme hingegen haben die vollständige Abschaltung des Motors zur Folge. Erweiterte Start-Stopp-Systeme schalten den Motor bereits beim Ausrollen oder Bergabfahren ab. Andere Fahrzeuge schalten den Verbrennungsmotor auch während des Fahrens ab, sobald das Gas nicht mehr bedient wird. Dies führt zu einem signifikanten Einsparen von Kraftstoff.
Im Kraftfahrzeug-Bereich beschreibt der Betriebsmodus „Segeln“ bei den Hybrid-Antrieben den Zustand, wenn sich der Verbrennungsmotor abschaltet. Dies geschieht nicht erst – wie üblich beim Start-Stopp-System – beim Anhalten des Fahrzeugs, sondern bereits beim Ausrollen. Anders als bei „normalen“ Schaltfahrzeugen ist das Segeln bei Hybridfahrzeugen Teil des Antriebskonzepts. Das Leerlaufsegeln bezeichnet das Abkoppeln des Antriebsstrangs und den weiteren Betrieb im Leerlauf, sobald der Fahrer das Gas nicht mehr betätigt.
Bei Hybrid-Antrieben gibt es zudem verschiedenen Möglichkeiten des Segelns
Segeln mit Motorabschaltung bzw. Start-Stopp-System
Beim Segeln mit Motorabschaltung werden Verbraucher wie Klimaanlage, Radio, Scheibenwischer und Servolenkung elektrisch betrieben. Die Batterie übernimmt die volle Stromversorgung. Ist nicht ausreichend Strom in der Batterie vorhanden, bleibt der Verbrennungsmotor an. Der Elektromotor fungiert in diesem Fall als Anlasser.
Mithilfe des Start-Stopp-Systems schaltet das Hybridfahrzeug während der Rollphase – beispielsweise vor der Ampel – den Motor ab. Dadurch kann das Fahrzeug rund fünfzehn Prozent an Kraftstoff einsparen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Batterie ausreichend geladen ist.
Segeln mit Strom
Beim Segeln mit Strom gleiten die Fahrzeuge kurze Strecken, das heißt der Elektromotor übernimmt den Antrieb. Eine Beschleunigung ist allerdings nicht möglich. Der Verbrauch sinkt, der Drehzahlmesser verbleibt allerdings in seiner Position.
Segeln im Freilauf
Hier erkennt die Steuerung, wenn der Fahrer kein Gas gibt. Sie schaltet dann automatisch in den Leerlauf. Die Drehzahl sinkt, dementsprechend auch der Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs.
Quellen:
https://www.auto-motor-und-sport.de/technik/spritspartechnik-im-vergleich-was-ist-segeln/
https://automobilkonstruktion.industrie.de/allgemein/motor-aus-bei-voller-fahrt/