Die richtigen Reifen kaufen – Tipps zum Thema

Reifen sorgen beim Autofahren für Sicherheit, Fahrbahnhaftung und die richtige Geschwindigkeit. Eben deshalb müssen sie regelmäßig überprüft und gegebenenfalls gewechselt werden. Was Sie bei Ihren Reifen beachten müssen und wie Sie die optimalen Reifen für Ihr Auto finden, erfahren Sie hier.

Unterschiede und Eigenschaften von Sommer-, Winter und Ganzjahresreifen

Sommerreifen werden aus einem sehr hitzebeständigen Material hergestellt, um sicher zu gehen, dass sie auf dem aufgeheizten Asphalt im Sommer weniger Abnutzungsspuren abbekommen. Hinzu ist das Profil auf eine Weise geprägt, dass die Reifen während der Fahrt besonders viel Wasser zu den Seiten verdrängen können. Auf diese Weise ist Sicherheit auch im starken Regenguss garantiert.

Das Material von Winterreifen muss hingegen etwas elastischer sein, um sich bei kalten Temperaturen nicht allzu stark zusammenzuziehen und zu versteifen. Außerdem ist das Profil sehr viel feiner und mit vielen Einschnitten versehen, damit der Reifen auch bei glatten Straßen Halt finden kann. Während das Profil von Sommerreifen nur eine gesetzliche Mindesttiefe von 1,6 mm besitzt, liegt die Mindestprofiltiefe von Winterreifen bei 4 mm.

Ganzjahresreifen sind eine etwas neuere Erfindung. Sie kombinieren die Eigenschaften von Winter- und Sommerreifen und meist sind sie im Test und bei der täglichen Nutzung als ausreichend eingestuft. Mit ihnen kommt man problemlos durch alle Jahreszeiten, jedoch können sie in Extremsituationen nicht mit den speziellen Sommer- oder Winterreifen mithalten. Durch die Mischung sind extrem heiße Straßen, sehr viel Wasser auf der Straße oder gefrorene Stellen immer noch eine große Herausforderung. Aus diesem Grund empfehlen Experten zum richtigen Zeitpunkt lieber zwischen Sommer- und Winterreifen zu wechseln.

Die Reifenbezeichnung – Welche Dimension ist für mein Auto die Richtige?

Autoreifen - Reifenbezeichnungen
Reifenbezeichnungen – Foto © by zigmunds/Shotshop.com

Wer sich neue Reifen für sein Auto kauft, findet in seiner Zulassungsbescheinigung die zugelassenen Reifengrößen für das jeweilig Modell. Neben dieser vorgesehenen Reifengröße gibt es weitere mögliche Dimensionen. Diese stehen im CoC, einem Dokument welches jeder Fahrzeughalter beim Kauf oder Weiterverkauf erhält.

Daneben kann man die richtigen Dimensionen auch von den schon aufgezogenen Reifen ablesen. Auf der Außenseite stehen die sog. Reifenbezeichnung, die ungefähr so aussieht:

205/55 R 16 91V

Die erste Nummer gibt die Reifenbreite in Millimeter wider. In diesem Beispiel sind es 205 mm. Hinter dem Schrägstrich findet man das Verhältnis der Reifenhöhe zur Breite in Prozent.

Der Buchstabe danach gibt die Reifenbauart an. Bei den meisten Reifen wird man ein „R“ finden. Dies steht für radial und ist die häufigste Bauart heutzutage. Die folgende Zahl wird in Zoll verstanden und erläutert den Felgendurchmesser.

Daraufhin kommt die Belastbarkeit des Reifens, wobei 91 für 615 Kilogramm steht. Sollten auf Ihren Reifen andere Ziffern für die Belastbarkeit stehen, finden sie deren Kilogrammangabe im Internet oder beim Fachmann.
Den Abschluss bildet der Geschwindigkeitsindex, der in den Fahrzeugpapieren oder im Internet nachgelesen werden kann. V bedeutet, dass mit diesem Reifen nicht schneller als 240 km/h gefahren werden darf.

Durch die Beachtung der Angaben auf dem vorherigen Reifen, oder den Angaben in der Zulassungsbescheinigung kann man ganz einfach herausfinden, welche Dimensionen für seine Autoreifen die Richtigen sind.

Hilfestellung beim Kauf – Das EU-Reifenlabel

Neben all den Informationen, die sich ein Käufer im Vorfeld über die Dimensionen seines Reifens verschaffen kann und neben dem ADAC-Reifentest, findet man im Handel weitere Informationen durch das EU-Reifenlabel. Hier finden sich Kennzeichnungen, die die verschiedenen Eigenschaften und Qualitäten von Reifen beschreiben.

Im Label enthalten sind die Klassifizierungen von 3 Eigenschaften. Zunächst der Rollwiderstand, welcher gleichzeitig die Kraftstoffeffizienz beschreibt. Diese wird von A bis C und von E bis G eingeteilt.
Danach ist die Kraftstoffersparnis zwischen A und G klassifiziert. Und zuletzt findet man Informationen über die Nasshaftung, die zwischen A und F eingeschätzt wird.

Dieses Label soll Kunden ermöglichen, die vorhandenen Reifen nach ihren Eigenschaften zu vergleichen und herauszusuchen, was am Besten zu seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen passt.

Wie wirkt sich die Breite von Reifen auf das Fahrgefühl aus?

In der Zulassungsbescheinigung stehen die optimalen Größen und Dimensionen für die Reifen des jeweiligen Automodells. Im CoC findet man alle weiteren, erlaubten Dimensionen.
So wünschen sich viele Autofahrer etwas breitere Reifen, weil sie optisch etwas mehr hermachen und auf trockenen Fahrbahnen etwas mehr Haftung haben. Die maximale zugelassene Breite finden diese Fahrzeugführer im CoC.

Beim Kauf und beim Fahren von breiteren Reifen sollten nur einige Dinge beachtet werden. Sind die Straßen nass, so kann es schneller zu Aquaplaning kommen, da sie die Nässe auf der Straße nicht so gut verdrängen, sondern schneller darauf „schwimmen“.

Hinzu kommt, dass breitere Reifen mehr Auflagefläche und dadurch mehr Widerstand auf der Straße haben. Das führt dazu, dass der Kraftstoffverbrauch steigt, weil der Motor mehr Energie aufwenden muss. Schmale Reifen gleiten einfacher über die Straße.

Auf welche Marken kann ich mich verlassen?

Bei der Frage, welche Marke besonders gut und langlebig ist, hilft der ADAC-Reifentest weiter. Für diesen werden regelmäßig verschiedene Reifenmodelle von unterschiedlichen Herstellern auf eine Vielzahl von Sicherheitskriterien geprüft.
Also sollte zunächst durch die vorherigen Reifen oder aus den Zulassungsbescheinigungen die richtigen Dimensionen herausgesucht werden und auf Basis dieser kann man die Möglichkeiten mit den Testsiegern von ADAC vergleichen. Es gibt keine einzige oder beste Reifenmarke. Dies unterscheidet sich immer vom Fahrzeugmodell und dem eigenen Fahrverhalten oder der gewöhnlichen Umgebung, in der man fährt.

Kann ich gebrauchte Reifen kaufen?

Wer nur wenig Geld zur Verfügung hat oder seine Reifen unerwartet wegen einem Schaden wechseln muss, greift gerne zu gebrauchten Reifen, um einiges an Geld zu sparen. Wenn man weiß, worauf bei diesen Reifen zu achten ist, ist dies auch gar kein Problem und kann tatsächlich um einiges günstiger ausfallen.

Zunächst sollte natürlich die Profiltiefe überprüft werden. Sie sollte mindestens zwischen 3 und 7 mm betragen, da die Reifen ansonsten nicht lange halten werden.

Die DOT-Nummer gibt das Alter des Reifens an!

Hinzu kommt das Alter der Reifen. Hierbei wird empfohlen, keine Reifen anzukaufen, die älter als 2 Jahre sind. Um vollkommene Sicherheit über das Alter zu haben, findet man an der Flanke des Reifens eine DOT-Nummer. Die vierstellige Ziffer am Ender der Nummer gibt die Kalenderwoche und das Jahr der Produktion des Reifens wider.

Zu guter Letzt sollte man mindestens ein Achsenpaar aus den identischen Reifen erwerben, um Ausgeglichenheit und Sicherheit in den Kurven zu garantieren. Am besten ist es beim Neukauf, wenn alle 4 Reifen für den Wagen aus demselben Set stammen.

Ab wann muss ich die Reifen wechseln?

Grundsätzlich gilt, dass die Reifen nicht die gesetzliche Mindestprofiltiefe unterschreiten dürfen. Sprich; wenn das Profil von Sommerreifen unter 1,6 mm fällt und das Profil von Winterreifen unter 4 mm, muss der Reifen gewechselt werden.

Profiltiefe messen | Foto © by Corepics/Shotshop.com

Für Sommerreifen eignet sich ein einfacher und schneller Test mit einer 1-Euro-Münze. Der goldene Rand dieser Münze ist 3 mm breit. Stecken Sie die Münze in die Profileinschnitte. Wenn der goldene Rand nicht mehr zu sehen ist, ist das Profil noch tief genug. Ist der goldene Rand noch zu sehen, kann natürlich auch genauer nachgemessen werden.

(Foto © by Corepics/Shotshop.com)

Jedoch lautet eine generelle Sicherheitsempfehlung, dass die Profiltiefe am Besten nicht unter 3 mm beträgt, sondern dass die Reifen schon ausgetauscht werden, bevor sie die Mindestprofiltiefe erreichen.

Eine weitere Empfehlung ist die, dass Reifen immer mindestens achsenweise ausgetauscht werden. Das bedeutet, wenn nur ein Reifen abgebraucht oder kaputt ist, sollten beide Reifen auf derselben Achse erneuert werden. Sonst kann es zu einem Ungleichgewicht beim Lenken, Bremsen und im allgemeinen Fahrgefühl kommen.

Neben der Profiltiefe sagt auch das Alter der Reifen einiges darüber aus, ob sie gewechselt werden sollten. Denn auch wenn nicht allzu viel gefahren wird und das Profil sich nicht so stark abnutzt, „altern“ die Reifen, oder besser das Material der Reifen.
Das Material von Winterreifen muss bei kalten Temperaturen relativ weich und elastisch bleiben, sonst können sie schneller platzen und den Temperaturunterschied nicht mehr standhalten. Auch das Material von Sommerreifen kann über die Jahre hinweg aushärten, wodurch sich der Grip und die Bremswirkung verschlechtern. Daher gilt, dass alle Reifen unabhängig von ihrer Profiltiefe nach 6, spätestens nach 8 Jahren ausgetauscht werden sollten.