Das eigene Fahrzeug ist der Traum vieler Menschen. Autos sind lange keine Luxusgüter mehr – immer mehr Menschen besitzen ein eigenes Fahrzeug, einige Familien sogar mehrere Fahrzeuge. Der Trend vom gewöhnlichen Barkauf eines Fahrzeuges geht in dieser Zeit etwas zurück – stattdessen rücken andere Wege der Finanzierung ins Licht. Dieser Artikel klärt über die vier gängigsten Finanzierungsmöglichkeiten und ihre Vor- und Nachteile auf.
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Der gewöhnliche Ratenkredit
Die meisten Menschen entscheiden sich bei einer Fahrzeugfinanzierung für den sogenannten Ratenkredit. Bei einem solchen Kredit wird zu Anfang des Vertrages eine monatliche Rate festgelegt, die der Käufer begleichen muss. Dies kann auch mit einer Anzahlung verbunden werden. Der Ratenkredit kann, aber muss nicht, über die Bank des jeweiligen Autohauses laufen – in vielen Fällen kann ein solcher Kredit aber günstiger bei der eigenen Hausbank erhalten werden. Hier gilt: verschiedene Angebote vergleichen und einholen.
Je kürzer die Laufzeit des Kredites, desto höher sind auch die monatlichen Raten. Doch durch eine kurze Laufzeit wird der Kredit insgesamt etwas günstiger, da die Zinsen über einen geringeren Zeitraum gezahlt werden. Durch eine Anzahlung können entweder die Laufzeit oder die monatlichen Raten gesenkt werden. Wer den Kredit an einen bestimmten Zweck bindet, erhält in der Regel noch bessere Konditionen, da durch diese Bindung für die Bank weitere Sicherheiten entstehen.
Die Vorteile des gewöhnlichen Ratenkredites liegen klar auf der Hand: der Kredit kann relativ gut und flexibel angepasst bzw. kalkuliert werden. Der Käufer weiß ganz genau, welche monatlichen Raten über welchen Zeitraum auf ihn zukommen – eine Schlusszahlung ist dabei nicht vorgesehen. Solche Kredite sollten jedoch nicht mit zu geringen monatlichen Raten über eine zu lange Zeit laufen, denn eine höhere Kreditdauer erhöht die Gesamtkosten des Darlehens.
Ein Verkauf des Fahrzeuges ist während der Kreditlaufzeit nicht möglich – der zweite Teil der Zulassungsbescheinigung wird in der Regel bei der Bank mit einem Sperrvermerk als Sicherheit hinterlegt.
Eine Spezialität des Ratenkredites ist der sogenannte Null-Prozent-Kredit. Hier sollten Kunden jedoch gut aufpassen und die Konditionen im Vertrag sehr genau durchlesen. Eine Null-Prozent-Finanzierung lebt zwar davon, dass der Käufer keine Zinsen bezahlt, sondern den Kaufpreis in monatlichen Raten begleicht. Allerdings fallen dabei viele Rabatte und Sonderkonditionen weg, die bei einem Barkauf oder bei einer anderen Finanzierungsmethode zur Verfügung stehen würden. Ebenso schließt ein Null-Prozent-Kredit auch das gesetzliche Widerrufsrecht aus. Das beutetet im schlimmsten Fall, dass das Fahrzeug bei einem technischen Defekt nicht zurückgegeben werden kann – der Kredit muss jedoch trotzdem weiter abbezahlt werden.
Der Drei-Wege-Kredit
Bei dieser Art der Finanzierung leistet der Kunde in der Regel eine Anzahlung und bezahlt dann monatlich über einen festgelegten Zeitraum von mehreren Jahren relativ niedrige Raten. Nach Ablauf dieser Zeit wird der Restbetrag im Rahmen einer Schlussrate fällig, die dann beglichen werden muss. Zwar sind bei solchen Krediten die monatlichen Raten relativ gering, allerdings sollten dann auch entsprechende Rücklagen für die Schlussrate zur Seite gelegt werden. Wer die Schlussrate nicht komplett bezahlen möchte, kann diese ebenfalls finanzieren – meistens allerdings zu etwas strengeren Konditionen. In der Regel ist es dann günstiger, einen Ratenkredit aufzunehmen und sofort von Anfang an eine höhere monatliche Rate zu bezahlen.
Einige Hersteller bzw. Autohändler bieten auch an, das Fahrzeug nach Ablauf der Laufzeit wieder zurückzunehmen. Die Schlussrate entfällt dabei zwar, das Fahrzeug gehört dann allerdings wieder dem Autohaus. Dabei gibt es einige Voraussetzungen: Das Fahrzeug darf einen bestimmten Kilometerstand nicht überschreiten und darf auch keine Beschädigungen aufweisen.
Das Privatleasing
Beim sogenannten Leasing wird nicht das Fahrzeug selbst, sondern nur ein Nutzungsrecht des Fahrzeuges auf eine bestimmte festgelegte Dauer erworben. Meistens läuft das Leasing zwischen zwei und drei Jahren. Während der gesamten Laufzeit bleibt das Fahrzeug Eigentum vom Händler, d. h. der Besitzer darf es nicht verkaufen – nach Ende der Laufzeit geht es auch wieder an den Händler zurück. Der Leasingnehmer kann das Fahrzeug allerdings auch durch Zahlung einer Schlussrate übernehmen.
Zu Anfang des Vertrages wird eine Anzahlung fällig – diese kann zwar konfiguriert werden, entscheidet schließlich aber über die monatlichen Leasingwagen. Wer sich zu Anfang für eine höhere Anzahlung entscheidet, kann später mit geringen monatlichen Raten leben. Durch die monatlichen Raten begleicht der Nutzer den Wertverlust des Fahrzeuges und erhält dabei in der Regel immer ein komplett neues Fahrzeug.
Aufpassen sollten Leasingnehmer, wenn das Fahrzeug zurückgegeben wird. Dabei wird das Fahrzeug sehr genau inspiziert – alle Schäden und Defekte, die über die üblichen Gebrauchsspuren hinausgehen, müssen entweder repariert oder anderweitig beglichen werden. Ebenso werden zusätzliche gefahrene Kilometer teuer berechnet. Am sinnvollsten ist das Leasing weiterhin für Gewerbe oder für Selbstständige, denn dabei kann ein großer Teil der Kosten steuerlich abgesetzt werden. Wer privat ein Auto leasen möchte, profitiert in erster Linie davon, jedes (zweite) Jahr ein neues Fahrzeug zu erhalten und durch die Raten nur den Wertverlust abzudecken.
Die gewöhnliche Barzahlung
Die wohl günstigste Möglichkeit, sich ein Fahrzeug zu kaufen, ist die Barzahlung. Dabei entfallen jegliche Zinsen oder die Aufnahme von Schulden – das Fahrzeug gehört nach dem Kauf direkt dem Kunden. In der Regel sind auch mögliche Rabatte bei einer Barzahlung höher als bei anderen Finanzierungsmöglichkeiten. Vorteilhaft bei dieser Art der Finanzierung ist die Unabhängigkeit des Käufers vom Autohaus und auch von der Bank. In einem möglichen finanziellen Engpass kann das Fahrzeug ebenso wieder schnell verkauft werden.
Bei welcher Bank sollte das Auto finanziert werden?
Die meisten größeren Autohändler bieten auch eine Finanzierung über die Filialbank bzw. direkt über das Autohaus. Zwar ist das die bequemste und schnellste Variante, allerdings meistens auch die teuerste. Denn dabei entfallen jegliche Rabatte, die ein Kunde als Barzahler erhalten würde. Es ist daher sinnvoller, die Rabatte mit anderen Angeboten von anderen Banken zu vergleichen. Dabei muss sich der Kunde jedoch zuerst um die Zusage zu einer Finanzierung kümmern – danach kann erst das Fahrzeug ausgesucht und über den Preis verhandelt werden.
Bei der Anzahlung sollte eine möglichst hohe Anzahlung gewählt werden. Eine hohe Anzahlung bietet der Bank oder dem Autohaus eine zusätzliche Sicherheit: dadurch werden die Zinsen in der Regel etwas weniger und das Darlehen muss über einen kürzeren Zeitraum abbezahlt werden.