Für die meisten Menschen beutetet ein Auto ein ganzes Stück Freiheit – denn mit einem eigenen Fahrzeug ist man nicht nur unabhängig, sondern in der Regel auch relativ schnell an einem anderen Ort angekommen. Durch immer strengere Abgasnormen und Umweltvoraussetzungen ist der Markt in den letzten Jahren relativ unübersichtlich geworden – ebenso können sich viele Verbraucher ein neues Auto nicht schon einige Jahre nach dem letzten Kauf leisten. Aus diesem Grund wurde die sogenannte Umweltprämie eingeführt – diese soll die Kaufentscheidung etwas einfacher machen und zum Kauf eines neuen und damit umweltfreundlicheren Fahrzeug führen. Dieser Artikel erklärt, worum genau es sich bei dieser Prämie handelt und für welche Fahrzeuge sie erhalten werden kann.
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Was genau versteht man unter der Umweltprämie und was ist ihr Zweck?
Die Umweltprämie bezeichnet einen Zuschuss, der einer Person gewährt wird, die ein neues Fahrzeug erwirbt. Das alte Fahrzeug wird dabei verschrottet. Diese Prämie ist in erster Linie eine Maßnahme, um den Umsatz der Autohersteller zu steigern, denn immer mehr alte Fahrzeuge sind auf den Straßen unterwegs und weniger Menschen kaufen sich ein neues Fahrzeug. Neue Autos sind in der Regel deutlich umweltfreundlicher unterwegs – diese Initiative soll daher nicht nur das Kaufverhalten steigern, sondern auch die Umwelt schonen.
Schon im Jahre 2009 wurde diese Prämie das erste Mal vorgestellt, damals noch bekannt unter den Namen „Abwrackprämie„. Beim Kauf bestimmen Fahrzeuge konnten Personen für ihr altes Fahrzeug bis zu 2500 Euro an Zuschüssen erhalten und damit einen Teil des neuen Fahrzeuges finanzieren.
Um diese Prämie zu erhalten, mussten gewisse Voraussetzungen erfüllt sein: Das Auto musste mindestens neun Jahre alt sein und die Prämie gab es auch nur dann, wenn ein Neuwagen oder ein Jahreswagen erworben wurde – und das mit einer Abgasnorm mit dem Wert 4 oder höher. Der Käufer musste auch vorweisen, dass das alte Fahrzeug verschrottet wurde.
Die vom Staat ausgelegte Summe für diese Prämie war relativ schnell aufgebraucht und wurde daher auf fünf Milliarden Euro hochgesetzt.
Wie sieht es mit der aktuellen Umweltprämie aus – was sind die Voraussetzungen und wie hoch ist die Prämie derzeit?
Früher war alles besser – das gilt in der Tat auch für die Umweltprämie. Denn die Konditionen haben sich etwas verschärft und es ist derzeit etwas schwieriger, beim Autokauf eine Prämie zu erhalten. Dies liegt allerdings in erster Linie auch daran, dass die Käufer auf eine Prämie vonseiten der Hersteller angewiesen sind, da die Prämien vom Staat nicht mehr so hoch ausfallen. Die verschiedenen Hersteller haben dabei eigene Vorgaben und Prämien aufgestellt, die sie verteilen. Daher gibt es keine allgemeinen Antworten zu Fragen an die Voraussetzungen, da diese von den Herstellern selbst aufgestellt werden und sich ebenso ändern.
Der Staat bezuschusst in erster Linie Städte, die eine besonders hohe Umweltbelastung aufzeigen. Dazu gehören hauptsächlich Großstädte wie München, Stuttgart oder Hamburg (insgesamt gibt es 14 Städte, die besonders gefördert werden). In diesen Städten werden Menschen belohnt, die ihr altes Diesel-Fahrzeug gegen eines der modernen Generation eintauschen.
Wer z. B. bei Audi ein Neufahrzeug kaufen möchte, hat relativ gute Chancen, denn Audi nimmt alte Dieselfahrzeuge in Zahlung und bietet dabei Rabatte von bis 9000 Euro für den Kauf von Neuwagen oder jungen Gebrauchten an. Auch bei der Verschrottung eines alten Fahrzeuges kann eine Umweltprämie ausgezahlt werden, wenn dafür ein Neufahrzeug des Herstellers erworben wird.
Bei BMW fällt die Prämie etwas geringer aus – hier gibt es bis zu 2000 Euro für den Kauf eines Neuwagens oder eines Vorführwagens. Das alte Auto wird dabei in Zahlung gegeben und muss zwingend die Euro-5 Norm besitzen.
Auch VW vergibt in dieser Zeit Prämien für den Kauf eines Neufahrzeuges und punktet mit Rabatten von bis zu 10000 Euro, wenn das alte Fahrzeug verschrottet wird. Bevorzugt werden dabei Bewohner in den Schwerpunktgebieten mit einer höheren Umweltbelastung. Bei VW darf sich der Kunde zwischen einem Benziner, einem Diesel oder einem Elektrofahrzeug entscheiden. Nicht jeder Hersteller bietet diese freie Wahl.
Für die genauen Konditionen und Prämien sollten man sich jedoch beim ansässigen Händler vor Ort erkundigen. Die Voraussetzungen sind ähnlich: Das alte Fahrzeug wird entweder in Zahlung gegeben oder verschrottet – dafür gibt es eine Prämie, die den Kaufpreis eines neuen Fahrzeuges deutlich verringert.
Wie sehen die Prämien bei Elektrofahrzeugen aus?
E-Autos haben einiges an Sparpotenzial. In erster Linie sollte klargestellt werden, dass Besitzer von Elektrofahrzeugen zehn Jahre lang keine Kfz-Steuer bezahlen müssen. Diese ist zwar in der Regel nicht besonders hoch, spart trotzdem einiges an Geld. Wenn das eigene Elektrofahrzeug weniger als 60000 Euro gekostet hat, können einige Prämien abgesahnt werden. Voraussetzung dabei ist: beim Fahrzeug handelt es sich um ein Neufahrzeug, d. h. es wird das erste Mal zugelassen. Bei reinen Batteriefahrzeugen beläuft sich die Prämie auf 4000 Euro, bei Plug-in-Hybriden auf rund 3000 Euro.
Ein Teil dieser Prämie wird direkt vom Hersteller gezahlt und der Kaufpreis verringert sich dadurch. Durch einen elektronischen Antrag kann der zweite Teil angefordert werden. Der Käufer muss auch seinen Kaufvertrag oder Leasingvertrag dabei hochladen, um den Kauf nachzuweisen.
Wo kann ein Fahrzeug verschrottet werden bzw. wer nimmt es in Zahlung?
Häufig ist das Verschrotten des alten Fahrzeuges die Voraussetzung für den Erhalt einer Prämie. In der Regel kann der Händler selbst sich um das Verschrotten des Fahrzeuges kümmern – diese erfolgt meist kostenfrei. Alternativ kann auch eine Kfz-Werkstatt damit beauftragt werden. Einige Hersteller bieten dahingegen eine Inzahlungnahme an. Dabei spielt es keine Rolle, ob das eigene Fahrzeug von der Marke geführt wird oder nicht.
Wer sein Fahrzeug verschrotten möchte, sollte beachten, dass das Auto mindestens sechs Monate auf den Antragsteller zugelassen war. War ein Auto länger abgemeldet, so muss es zunächst sechs Monate lang angemeldet werden. LKWs oder Wohnmobile sind von diesen Regelungen im Allgemeinen ausgeschlossen – es gibt für die Verschrottung dieser Fahrzeuge keine Prämien.
Können Prämien auch beim Leasing erhalten werden?
Ja – auch das ist möglich. Die Prämien sind unabhängig von der Zahlungsart, d. h. auch bei Leasing oder bei der Bezahlung mithilfe eines Darlehens können die Prämien erhalten werden.
Wie wird die eigene Abgasnorm ermittelt?
Wer seinen alten Diesel verschrotten oder in Zahlung geben möchte, sollte zunächst die Abgasnorm prüfen. Diese entscheidet in der Regel darüber, ob eine Prämie vergeben werden kann oder nicht. Im Teil 1 der Zulassungsbescheinigung können im Feld 14.1 die jeweiligen Nummern ausgelesen werden, die einer bestimmten Schadstoffklasse zugeordnet werden. Die meisten Fahrzeuge besitzen auch einen Aufkleber an der Windschutzscheibe, der ebenfalls über die Abgasnorm des Fahrzeuges informiert.