Alternativ kann nicht nur der Stadtmensch – Auto gegen das E-Bike tauschen

Der Straßenverkehr ist ein Thema, das der moderne Mensch nicht umgehen kann, wir sind ständig davon umgeben. Das Verkehrsgeschehen wird gerade für Autofahrer immer dichter, die Menge an Verbrennungsmotoren ist noch relativ hoch im Vergleich zu alternativen Antrieben. Lärm, Stau und Stress machen uns zu schaffen.

Das führt zu hohen Belastungen für die Umwelt und den Menschen: Feinstaub, psychische Anfälligkeit als Stressreaktion, hohe Stickoxidwerte in der Luft und noch vieles mehr sind die Folgen.
Vor allem die Umweltschäden bewegen viele Menschen dazu, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie umweltfreundlicher leben können. Trotzdem werden viele Wege mit dem Auto zurückgelegt; der Parkplatznot in den Städten wird vielerorts durch die Einrichtung von autofreien Innenstädten oder Parkraumbewirtschaftungszonen begegnet.

Wie kann man auf diese Situation reagieren, was kann der Einzelne tun, um seine persönliche Ökobilanz und sein eigenes Wohlbefinden zu verbessern?

Mit dem E-Bike zur Arbeit – ist das wirklich sinnvoll?

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Die Coronapandemie hat viele Leute dazu gebracht, im Homeoffice zu arbeiten, was natürlich den Straßenverkehr verringert hat. Je geringer aber die Inzidenzzahlen sind, desto häufiger bestehen Arbeitgeber auf die physische Präsenz ihrer Arbeitnehmer am Arbeitsplatz. Das führt dazu, dass wieder mehr Menschen, und damit auch Autos, die Straßen nutzen müssen.

Laut Angaben von statista.com, die ihre Daten vom Statistischen Bundesamt bezieht, haben etwa 70% der Arbeitnehmer einen Weg von bis zu 25 km zurückzulegen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen. Und das ist nur der einfache Weg, es kommen also bis zu 50 km täglich zusammen; immerhin 27,5% hatten dabei einen Weg von nicht weniger als 10 km pro Strecke zu bewältigen, womit sie immerhin auch auf 100 km und mehr Wochenleistung kommen. Wie viele PKW-Kilometer das sind, kann man kaum erahnen.

Interessante Statistiken zum Thema:

Zeit auf dem Weg zur Arbeit

So viele Menschen nutzen das Auto auf den Weg zur Arbeit

Das Auto ist und bleibt aber der Deutschen liebstes Kind, auch auf dem Weg zur Arbeit.

Bei den derzeit sehr hohen Spritpreisen und dank der Tatsache, dass

  • a) fossile Brennstoffe weltweit knapp und
  • b) in Deutschland so gut wie nicht zu finden sind, denken viele Menschen darüber nach, ob die Anschaffung eines E-Bikes nicht eventuell sinnvoll sei.

Die modernen Bikes haben so manche Kinderkrankheit der ersten Generationen ausgemerzt. Die Akkus sind nicht nur leichter und handlicher geworden, sie erreichen inzwischen auch durchaus brauchbare Reichweiten. Bei einem herkömmlichen Akku in der Mittelklasse reden die Hersteller von einer Reichweite von etwa 130 bis 200 km. Aber Vorsicht, diese Werte werden Sie im Alltagsgebrauch niemals erreichen!

Es handelt sich hierbei um Werte, die unter Laborbedingungen und für das Erreichen des absoluten Maximums ermittelt wurden. In der Praxis ist die Reichweite etwa bei der Hälfte der Herstellerangabe anzusiedeln.

Wodurch ein E-Bike auf jeden Fall eine Investition wäre, über die man nachdenken sollte. Auch außerhalb der großen Städte, wo das Bike in aller Regel, zumindest zu den
Hauptverkehrszeiten oft schneller ist als das im Stau stehende Auto, könnte das Rad eine gute Alternative sein.

Lohnt sich der Tausch wirklich?

Es ist nicht einfach, bei den ganzen Argumenten und Gegenargumenten den Überblick zu bewahren und einen kühlen Kopf zu behalten. Es gibt sowohl für das Auto als auch für das E-Bike viele gute Gründe. Versuchen wir einmal, die Vor- und Nachteile etwas zu sortieren.

Vorteile des Autos

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Das Auto ist das Verkehrsmittel Nummer Eins der Deutschen. Und das hat natürlich gute Gründe. Zum Einen ist die Reichweite, inzwischen auch bei E-Modellen, ausreichend auch für lange Strecken. Man ist wesentlich flexibler unterwegs als mit Bus und Bahnen; außerdem kann man im Auto auch größere Einkäufe oder sperrige Gegenstände transportieren.

Nicht zu unterschätzen ist der Faktor der individuellen Entfaltung: Sie haben in aller Regel keine grölenden Mitreisenden, haben die freie Auswahl bei der Musik und sind zudem vor Wind und Wetter geschützt. Dank moderner Sicherheits- und Assistenzsysteme sind auch die meisten Risiken minimiert, die bei Fahrten auf Schnee und Eis früher große Gefahren in sich bargen.

Nachteile des Autos

Ein Auto kostet nicht eben wenig Geld, selbst wenn es nicht aktiv genutzt wird. So kostet ein VW Golf, der 2019 seine Erstzulassung hatte, in Berlin etwa 360 € an Versicherung und Steuern.

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Die Spritkosten belaufen beim VW Golf 1,5 TSI OPF mit 150 PS bei 10000 km Fahrleistung und einem Spritpreis von etwa 2 € pro Liter auf ungefähr 1400 € pro Jahr. Hinzu kommen Inspektions- und Werkstattkosten, Verschleißteile und natürlich der TÜV. Da kommen also schnell ein paar Tausend Euro zusammen.

Vorteile des E-Bikes

Was die Unterhaltskosten angeht, ist das E-Bike der klare Gewinner. Es fallen im Prinzip keine an.

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Vielleicht muss mal etwas repariert werden; das kriegt man aber mit etwas handwerklichem Geschick selber hin. Und wenn nicht, kostet eine Reparatur in aller Regel deutlich weniger als eine Autoreparatur. Die Fortbewegung mit dem Bike ist deutlich umweltschonender, weil keine lokalen Emissionen erzeugt werden. Und Sie tun außerdem etwas für Ihre Gesundheit, wenn Sie sich an der frischen Luft bewegen.

Die Fortbewegung mit dem Bike ist deutlich umweltschonender, weil keine lokalen Emissionen erzeugt werden. Und Sie tun außerdem etwas für Ihre Gesundheit, wenn Sie sich an der frischen Luft bewegen.

Nachteile des E-Bikes

Natürlich bietet ein E-Bike weniger Komfort für Ihre täglichen Wege. Wind und Regen ist der Radfahrer nahezu ungeschützt ausgesetzt. Die Transportkapazitäten sind begrenzt, und Sie können auch nicht ganz so flexibel Umwege machen, wenn es unerwartete Ereignisse gibt, auf die Sie schnell reagieren müssen.

Die Kosten auf 10000 km für die Akkuladungen eines E-Bikes mit einer Akkureichweite von 100 km betragen bei einem Preis von 30 Cent pro Kilowattstunde etwa 15 €. Im Vergleich zum Auto also absolut zu vernachlässigen.

Eigenschaften eines E-Bikes

Was besonders wichtig ist, ist die Reichweite des Akkus. Bei einem anspruchsvollen Praxistest der Stiftung Warentest wurden Reichweiten zwischen 47 km und 55 km ermittelt, es sind aber auch wesentlich mehr möglich wenn man die motorisierte Unterstützung schwächer stellt. In der Regel muss ein Akku alle 5 Jahre ausgetauscht werden.

Sie können zwischen drei Antriebsarten wählen: Front-, Mittel- oder Heckmotor. In der Praxis hat sich der Mittelmotor als der alltagstauglichste erwiesen, auch und gerade für E-Bike-Neulinge. Die Gewichtsverteilung und damit die Fahreigenschaften ändern sich im Prinzip kaum gegenüber den mit Muskelkraft betriebenen Rädern.

Die meisten marktüblichen Akkus sind über die normale 220V-Steckdose zu laden, die in jedem Haushalt Standard sind.

Was kostet ein E-Bike?

E-Bike kaufen
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Die günstigsten Bikes kann man bereits für etwa 600 € bekommen, allerdings sind diese Modelle eher weniger empfehlenswert, da es oft an der Verarbeitung mangelt. In der Preisklasse von etwa 1000 € bis 2000 € sind die e-Bikes im Allgemeinen robust verarbeitet und haben eine lange Lebensdauer – also durchaus Emfpehlenswert. Bei den oberen Klassen ab 2000 Euro (bis 7000) ist der Rahmen oft aus leichteren und hochwertigeren Material, auch der verbaute Akku ist häufig größer und der Antrieb meist etwas kräftiger. Die Hochleistungs-Mountainbikes können auch gerne 15000 € und mehr kosten.

Wenn Sie sich genauer über die Bikes informieren möchten, sollten Sie sich auf die großen und namhaften Hersteller konzentrieren: Hier ist das Händler- und Werkstattnetz so dicht aufgebaut, dass Inspektionen und Reparaturen weniger Komplikationen machen. Schauen Sie am besten gezielt nach Modellen von Kalkhoff, Prophete, Zündapp, Cube, Fischer oder KTM.

Wenn Sie sich genauer über die Bikes informieren möchten, sollten Sie sich auf die großen und namhaften Hersteller konzentrieren: Hier ist das Händler- und Werkstattnetz so dicht aufgebaut, dass Inspektionen und Reparaturen weniger Komplikationen machen. Schauen Sie am besten gezielt nach Modellen von Kalkhoff, Prophete, Zündapp, Cube, Fischer oder KTM.

Fazit

Wenn Sie sich ein wenig aus dem Autostress verabschieden und dabei etwas für sich selbst und die Umwelt tun möchten, sollten Sie auf jeden Fall über ein E-Bike nachdenken. Die Vorteile sind ja ausführlich beschrieben worden und wiegen die Nachteile auf. Wenn Sie allerdings oft viele oder sperrige Dinge transportieren müssen, scheint ein E-Bike wenig sinnvoll; ebenso bei langen Strecken oder bei schlechtem Wetter oder starker Kälte.

Für Haushalte mit zwei oder drei Personen könnte sich ein Mischmodell lohnen. Sie kaufen ein E-Bike und nehmen sich ein Carsharing-Auto, wenn Sie es brauchen.

Fotos:

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