Kann falscher Kraftstoff dem Motor schaden?

Der harte Konkurrenzkampf verlangt, dass der Kraftstoff ohne Pause aus den unterirdischen Tanks gepumpt wird. Aus diesem Grunde hängen heute an vielen modernen Tankstellen, an einer Zapfsäule die Pistolen für alle Kraftstoffe. Angesichts des Stresses, welchem man als Autofahrer ausgesetzt ist, kann der Griff zum falschen Gemisch, dem Motor großen Schaden zufügen.

Tankt man einen Kraftstoff mit einer höheren als werksseitig angegebenen Oktanzahl, wird es den Motor eher freuen. Andererseits, Normal Benzin statt das gute Super oder Super statt dem noch besseren Super Plus, ja dann kann es schon einige Probleme geben. Sollte dieser Fall eintreten, so kann man zwar weiterfahren, sollte aber dem Motor nicht die Sporen geben, d.h. den Motor nicht stark belasten und nicht die Gänge hochdrehen. Wenn man diese Punkte beachtet, wird dem Motor nichts geschehen.

Für Fahrzeuge, die noch verbleiten Kraftstoff benötigen und versehentlich mit bleifreiem betankt worden sind, gibt es eine Faustregel die besagt: 4 Tankfüllungen verbleit, 1 Tankfüllung bleifrei.

Wer aber Diesel statt Ottokraftstoff eingefüllt hat, der sollte erst gar nicht versuchen den Motor zu starten. Für ihn bleibt die einzige Chance, den gesamten Tank leerzusaugen und mit dem richtigen Gemisch zu betanken. Genau so ergeht es demjenigen, der sein Dieselfahrzeug mit Benzin betankt. Sollte der Anteil des aus Versehen getankten Benzins im Dieselkraftsoff sehr gering sein, so kann man unter Umständen das Fahrzeug noch weiter betreiben, denn der Dieselmotor verträgt einen gewissen Anteil Benzin. Das genaue Mischungsverhältnis kann man der Betriebsanleitung entnehmen. Sollte aber der größte Teil des Tankinhaltes mit Benzin gefüllt sein, so besteht auch für den Dieselfahrer nur eine Möglichkeit, Tank entleeren, sonst ist der Motor bald defekt. Schlimmer ist es jedoch, wenn Super einem Dieselmotor zugeführt wird. Hier hilft nur, raus mit dem Super – rein mit dem Diesel.

Auch für Katalysatorfahrzeuge kann der falsche Griff sehr teuer werden. Bei nur sehr geringem Anteil von verbleitem Kraftstoff ist der Kat sofort defekt. Ein Austausch wird unabdingbar, da das Fahrzeug sonst nicht durch seine Abgasuntersuchungen kommen wird. Dieser Fehler dürfte allerdings in der Praxis nie vorkommen, da alle Katalysatorfahrzeuge mit einem engeren Tankstutzen versehen sind, die eine Betankung mit dem falschen Kraftstoff nicht zulassen.